Directors & Officers (D&O) Versicherung

Vorstände und Geschäftsführer sind während ihrer Tätigkeit gewissen Risiken ausgesetzt. Auch wenn die Haftung innerhalb einer Kapitalgesellschaft größtenteils begrenzt ist, gibt es einige Teilbereiche, für die Geschäftsführer und Vorstände mit ihrem Privatvermögen haften.

Für Fälle wie diese gibt es die Directors & Officers Versicherung, kurz D & O Versicherung. Sie sichert Führungskräfte ab und bietet einen umfangreichen Schutz für Situationen, in denen klassische Versicherungen nicht greifen.

In diesem Artikel gehen wir auf den Versicherungsschutz, die Leistungen und Fallbeispiele zur persönlichen Haftung ein. Darüber hinaus grenzen wir das Produkt zur Berufshaftpflicht ab und geben Ihnen Tipps rund um den Abschluss einer D & O Versicherung.

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Inhalt dieser Seite

Das Wichtigste in Kürze

  • Die D&O-Versicherung (Directors and Officers Versicherung) ist eine berufliche Haftpflichtversicherung für Entscheidungsträger und Führungskräfte
  • Die Betriebshaftpflicht sichert Fehlentscheidungen von Managern nicht ab, daher ist diese gesonderte Versicherung so wichtig
  • Leitende Angestellte, Geschäftsführer und Aufsichtsräte haften bei Fehlentscheidungen mit ihrem gesamten Vermögen
  • Bei einer D&O Versicherung können versicherte Firmen einen Selbstbehalt vereinbaren oder diese Selbstbeteiligung mit einer Zusatzversicherung umgehen
  • Die Größe des Unternehmens, die Anzahl der Mandate sowie die Deckungssumme haben eine Auswirkung auf die Höhe der Versicherungsprämie

Alltag und Herausforderungen für Führungskräfte

Führungskräfte, insbesondere GmbH-Geschäftsführer und AG-Vorstände, profitieren von vielen Privilegien gegenüber gewöhnlichen Angestellten. Dazu gehören ein deutlich höheres Gehalt, geldwerte Vorteile und mehr Rechte innerhalb einer Firma.

Dort wo Manager viele Rechte haben, entsteht aber auch ein gewisser Raum für fehlerhafte Entscheidungen. Für viele dieser Entscheidungen haften Vorstände und Geschäftsführer mit ihrem Privatvermögen.

In der Praxis findet eine Zweiteilung statt:

  1. Haftung im Innenverhältnis: Hierbei handelt es sich um die Haftung gegenüber den Eigentümern des Unternehmens, z.B. den Gesellschaftern und den Aktionären
  2. Haftung im Außenverhältnis: Diese Haftung erstreckt sich auf Dritte, wie z.B. Gläubiger des Unternehmens

Merkmale einer guten D&O Versicherung

Eine gute D & O Versicherung bietet zahlreiche Leistungen für Führungsorgane und kann die Konsequenzen für Fehlentscheidungen deutlich abfedern.

Zu den typischen Leistungen zählen:

  • Abwehr von Reputationsschäden
  • Versicherung hoher Vermögensschäden
  • Abwehr unberechtigter Ansprüche (sogenannter passiver Versicherungsschutz)
  • Mehrmaliger Abruf der Versicherungssumme
  • Ausgleich von ausgefallenen Gehaltszahlungen

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Vor- und Nachteile

Die D&O Versicherung bietet dem Versicherungsnehmer im Schadenfall eine umfangreiche Deckung. Folgende Vor- und Nachteile ergeben sich für die Führungskräfte:

Vorteile:

  • Existenzielle Absicherung von Führungskräften
  • Die fehlende Manager Haftpflichtversicherung ist oft ein Hindernis bei riskanten Entscheidungen. Der Abschluss der Versicherung schützt vor möglichen Konsequenzen riskanter Entscheidungen
  • Das Unternehmen selbst kann sich vor den finanziellen Folgen von fehlerhaften Entscheidungen versichern. Somit ist der Fortbestand des Unternehmens im Schadenfall gesichert.
  • Durch eine Absicherung im Außenverhältnis, sind auch Dritte eher dazu bereit ein riskanteres Geschäft mit dem Geschäftspartner einzugehen

Nachteile:

  • Kritiker bemängeln, dass dem Manager mit der D&O Versicherung ein Freibrief für riskante Geschäfte ausgestellt wird. Einige Versicherungsexperten empfehlen hierfür einen hohen Selbstbehalt zu vereinbaren, um die Versicherungsnehmer dazu zu motivieren die Versicherung nur so oft wie unbedingt notwendig in Anspruch zu nehmen.
  • Je nach Umfang der Versicherung kann es sein, dass sich für Geschäftsführer Versicherungslücken ergeben. Durch eine entsprechende Beratung können Lücken geschlossen werden.

Für wen die D&O Versicherung geeignet ist

Eine Absicherung über eine D&O Versicherung ist für alle Manager, Vorstände, Aufsichtsräte und Geschäftsführer sinnvoll, die sich in ihrer Tätigkeit einem größeren Risiko von Schadensersatzforderungen gegenübersehen.

Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte in GmbHs und Aktiengesellschaften sind gesetzlich dazu verpflichtet die „Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsmanns“ an den Tag zu legen.

Manager sind Tag für Tag Entscheidungsträger und müssen sowohl nach innen als auch nach außen Entscheidungen treffen. Die D&O Versicherung sorgt dafür, dass Manager für einen fahrlässigen Verstoß gegen diese Pflichten nicht persönlich haften müssen.

Bei mehreren Geschäftsführern verteilen sich die Verantwortung und die Schadensersatzforderungen auf mehrere Geschäftsführer. Das heißt die Führungskräfte haften gesamtschuldnerisch. Für Geschäftsführer, die ihrer Arbeit ordentlich nachgehen und sich nichts zu Schulden kommen lassen, können Fehltritte der Kollegen fatale Auswirkungen haben.

Kurz zusammengefasst eignet sich die D&O Versicherung für Angestellte, die folgende Funktionen ausüben:

  • Leitende Angestellte (Prokuristen)
  • Geschäftsführer
  • Mitglieder von Kontrollorganen
  • Vorstände, Revisoren und Kassenwarte
  • Entscheider in Stiftungen

Die Versicherung bietet den Führungskräften in Großunternehmen und Großkonzernen einen umfangreichen Schutz.

Aber auch in kleineren Unternehmen ist eine D&O Versicherung sinnvoll. Durch die geringeren, potenziellen Haftungssummen, ergibt sich in kleineren Unternehmen oft ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Leistungen einer D&O Versicherung

Gute D&O Versicherungen bieten der Firma und ihren Führungskräften einen optimalen Schutz bei Haftungsansprüchen im Innen- und Außenverhältnis.

Im Detail sind folgende Leistungen enthalten:

Verteidigung gegen Abmahnung, Kündigung und Abberufung

Beispiel: Ein Vorstand verstößt gegen seine Pflicht den Aufsichtsrat bzw. die Hauptversammlung über einen wichtigen Geschäftsvorfall zu informieren. Der Aufsichtsrat beschließt, den Vorstand abzuberufen.

Versicherung gegen Vermögensschäden

Beispiel: Ein GmbH-Geschäftsführer versäumt es die Jahresabschlüsse rechtzeitig zu veröffentlichen. Daraufhin wird ein Bußgeld gegen das Unternehmen verhängt.

Prüfung von Schadensersatzansprüchen

Dieser passive Versicherungsschutz lässt sich mit dem Schutz der Berufshaftpflicht vergleichen: Die Versicherung überprüft ob die gegen den Versicherungsnehmer gestellten Ansprüche berechtigt sind.

Weitere Leistungen

Gehaltsfortzahlung

Beispiel: Der Vorstand wird abberufen. Die Versicherung übernimmt die Fortzahlung des Gehalts bis zu einer festgelegten Grenze

Übernahme von PR-Dienstleistungen

Gute D&O Versicherungen übernehmen außerdem die Beratungskosten, falls dem Versicherten ein PR-Schaden entsteht.

Beratung

Die Beratungsleistung ist ebenfalls im Versicherungsumfang zahlreicher Policen enthalten. Je nach Tarif kann es sein, dass die Leistung begrenzt ist.

Erweiterter Vermögensschadenbegriff

Typischerweise werden in einer D&O Versicherung Schäden versichert, die einem Dritten oder der Gesellschaft selbst entstehen. Ein Unternehmensleiter kann den Vericherungsschutz auch auf andere Bereiche ausdehnen.

Kosten für Konfliktmanagement

Sofern der Schaden so groß ist, dass Expertise gefragt ist, kommt eine Versicherung auch für die Kosten eines Konflikmanagers auf. Dazu gehört insbesondere die Mediation.

Forensische Dienstleistungen

Dieser Zusatzbaustein ist insbesondere dann sinnvoll, wenn bei einem Schaden üblicherweise forensische Untersuchungen erforderlich sind.

Negative Feststellungsklage

Falls der Versicherte der Ansicht ist, dass eine Entscheidung zu unrecht gegen ihn getroffen wurde, kann er sich mit einer negativen Feststellungsklage dagegen wehren. Die Kosten hierfür werden in diesem Baustein für den Versicherten übernommen.

Eigenschadendeckung

In der Eigenschadendeckung sind auch Schäden versichert, die dem Manager selbst entstehen. Dazu gehören bspw. reine Vermögensschäden aber auch Reputationsschäden.

Organisiationsrechtsschutz (bei Vereinen)

Für Vereine kann ein Organisationssrechtsschutz sinnvoll sein um dem Verein die Kosten einer gerichtlichen oder außergerichtlichen Rechtsberatung bzw. Verteidigung zu ersparen.

Hilfe und Beratung bei Straf- und Ordnungswidrigkeiten

Obwohl die Deckung von Schäden durch Straf- und Ordnungswidrigkeiten in der Regel ausgeschlossen sind, können Versicherte mit diesem Baustein den Schutz sinnvoll ergänzen. Bei einer Versicherung mit diesem Baustein können sich Versicherte bei Bedarf rechtlich beraten lassen.

Rückwärtsversicherung

Oftmals sind Schäden bereits vor Abschluss der Versicherung entstanden. Um daraus resultierende Schadenersatzansprüche mit abzudecken, bieten viele Versicherungen eine Rückwärtsversicherung an. Dieser Baustein ist in der Regel auch für Tochterfirmen gültig.

Maximierung der Versicherungssumme

Je nach Inhalt der Angebote können Versicherte die Versicherungssumme erhöhen. Diese Erhöhung ist in der Regel auf den zweifachen Satz begrenzt.

Ausgeschlossene Leistungen

In einigen Fällen sind Versicherer nicht zur Leistung verpflichtet. Dazu zählen folgende Bereiche:

  • Sach- und Personenschäden
  • Schäden, die Organ-Mitglieder betreffen
  • Bei wissentlicher Pflichtverletzung bzw. Vorsatz

Je nach Angebot gibt es D&O Versicherungen die weitere Bereiche teilweise oder vollständig von der Deckung ausnehmen.

Dazu zählen:

  • Ausschluss bestimmter Länder: Viele Tarife enthalten keinen Schutz bei Versicherungsfällen mit USA-Bezug, da die Schadenersatzansprüche dort sehr hoch ausfallen können
  • Ausschluss der Rückwärtsdeckung: Gerade günstigere Tarife enthalten keine Rückwärtsdeckung. Das heißt, die Versicherung übernimmt nur die Absicherung für Ereignisse, die nach Vertragsabschluss entstanden sind
  • Dienstleistungsausschluss: Wenn im Vertrag der Dienstleistungsausschluss enthalten ist, übernimmt die Versicherung nur Schäden, die in der Tätigkeit als Organträger entstanden sind, nicht aber Risiken im operativen Tagesgeschäft
  • Ausschluss von Eigenschäden: Wenn Organmitglieder selbst Unternehmensanteile besitzen, ist in vielen Policen die Deckung von Eigenschäden ausgeschlossen

Rückwärtsdeckung und Schäden vor Vertragsbeginn

In einer guten D&O Versicherung ist auch die Rückwärtsdeckung enthalten. Das heißt, der Versicherungsschutz besteht auch für Ereignisse, die vor Vertragsabschluss eingetreten sind, von denen die Führungskräfte jedoch erst nach Abschluss der Versicherung erfahren.

Versicherungsexperten unterscheiden in der Fachsprache zwischen dem Claims-Made-Prinzip und dem Verstoßprinzip:

Claims-Made-Prinzip: Hier werden Verstöße mitversichert, die vor Vertragsabschluss entstanden sind.

Verstoßprinzip: Der Versicherer ist nur zu Leistungen verpflichtet, wenn die Pflichtverletzung innerhalb der Vertragslaufzeit begangen wurde

Da viele Führungskräfte auch nach Ende ihrer Tätigkeit für Ereignisse haften können, sind viele Versicherungsverträge mit Nachmeldefristen ausgestattet. Das bedeutet, die D&O Versicherung leistet auch dann, wenn die Anstellung bereits beendet ist, das Ereignis sich jedoch auf einen Zeitraum bezieht, in dem der Vertrag noch Bestand hatte.

Die Länge der Nachmeldefrist ist abhängig von der Versicherung und der Art des Vertrags. Sie liegt in der Regel zwischen drei und zehn Jahren.

Deckungssumme

Die Höhe der Deckungssumme sollte dem Risiko angepasst sein, schließlich wirkt sich die Deckungssumme maßgeblich auf die Höhe der Beiträge aus.

Versicherungsmakler und Experten empfehlen dabei die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:

  • Größe des Unternehmens
  • Umsatz
  • Anzahl der zu versichernden Personen und Organe

Bei der Suche nach einer passenden Versicherung kann ein Vergleich hilfreich sein um den passenden Tarif zu finden. In einem Versicherungsvergleich oder einem Blick auf Testinstitute wie Stiftung Warentest, können sich Interessierte innerhalb kurzer Zeit einen Überblick verschaffen.

Und wie lautet bzgl. der Deckungssumme der Experten-Tipp? Eine branchenübliche Deckungssumme beträgt mindestens die Hälfte des Eigenkapitals und/oder zehn Prozent der Bilanzsumme.

Der Großteil der D&O Versicherungen in Deutschland hat eine Deckungssumme zwischen 1 Mio. und 10 Mio. Euro. Für kleine Unternehmen gibt es auch D&O Versicherungen mit Deckungssummen in Höhe von 250.000 EUR.

Selbstbehalt

Die meisten D&O Versicherungen sind mit einem Selbstbehalt ausgestattet. Die Höhe des Selbstbehalts kann der Versicherte oft selbst bestimmen. Für einige Unternehmensformen wie etwa der Aktiengesellschaft und der SE muss ein Selbstbehalt im Versicherungsvertrag enthalten sein.

Der Grund dafür ist offensichtlich: Vorstände und geschäftsführende Direktoren sollen zur Sorgfalt angehalten werden. Die Risiken sollen mit einem angemessenen Selbstbehalt begrenzt werden. Näheres regelt das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung.

Für alle anderen Fälle können Manager das Risiko einer Zahlung mit einer zusätzlichen Absicherung umgehen. Auf der anderen Seite liegt es im Interesse der Gesellschaft bzw. der Gesellschafter den Geschäftsführer zur ordentlichen Arbeit zu motivieren. Aus diesem Grund ist eine Selbstbeteiligung im Schadenfall in den meisten Versicherungen üblich.

Kosten und Kostenfaktoren

Die Höhe der Kosten ist in erster Linie abhängig vom Versicherer. Darüber hinaus bestimmen zahlreiche Risikofaktoren die Höhe der Beiträge. Wie bei jeder anderen Versicherung gilt auch hier: Je größer die Risiken und je umfangreicher die Leistungen im Schadensfall, desto höher fallen die Beiträge für den Tarif aus.

Unternehmensgröße

Fahrlässige Fehler, die Führungsorgane in mittelständischen Betrieben begehen, kosten meist deutlich weniger als Fehlentscheidungen in Großkonzernen.

Nicht nur die Größe, sondern auch der Tätigkeitsbereich kann einen großen Unterschied machen: Ein Chemiekonzern, der in einem umweltkritschen Geschäftsbereich tätig ist, muss meist höhere Prämien bezahlen als ein IT-Unternehmen, das ausschließlich mit Hard- und Software arbeitet.

Anzahl der Mandate

Die Anzahl der zu versichernden Geschäftsführer, Aufsichtsräte und Vorstände spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Je größer die Anzahl, desto teurer ist der Versicherungsschutz. In der Fachsprache wird hier auch von „Mandaten“ gesprochen.

Leistungsausschlüsse

Logischerweise gilt beim Thema Leistungsausschlüsse: Je mehr Leistungen ausgeschlossen werden, desto günstiger sind die Beiträge.

In der Praxis schließen Versicherer in der D&O Versicherung üblicherweise die Rückwärtsversicherung aus oder nehmen den Dienstleistungsausschluss mit in den Vertrag auf.

Zusatzbausteine

So wie Leistungsausschlüsse die Versicherungsbeiträge reduzieren können, führen Zusatzbausteine dazu, dass die Prämien steigen.

Typische Zusatzbausteine sind bspw. der erweiterte Vermögensschadensbegriff sowie die unbegrenzte Rückwärtsversicherung.

Selbstbeteiligung

Wie bereits erwähnt gilt auch bei der D&O Versicherung: Je höher der Selbstbehalt, desto günstiger die Versicherung. Durch die Vereinbarung einer angemessenen Selbstbeteiligung möchten Unternehmen sicherstellen, dass Manager nicht leichtfertig handeln und unverantwortliche Entscheidungen treffen.

Gleichzeitig sollte der Selbstbehalt nicht zu hoch sein, um das private Vermögen der Führungskraft nicht unnötig zu belasten.

Tipps

Operative Tätigkeit vs. Entscheidungen als Organ einer Gesellschaft

Wie oben bereits erwähnt, machen Versicherer oftmals Abstriche, wenn es um die Versicherung von Alltagstätigkeiten eines Managers geht.

Versichert sind oftmals nur Entscheidungen, die der Manager im Gewerbe in seiner Funktion trifft. Tätigkeiten und daraus resultierende Fehler operativer Art sind manchmal nicht mitversichert.

Versicherte sollten darauf achten, dass das Risiko auch im operativen Geschäft mit abgesichert ist, da die Abgrenzung in der Praxis oft nicht einfach ist.

Eigenschadendeckung

Je nach Branche und Funktion kann der Eigenschaden erheblich sein. Beispielsweise machen Reputationsschäden eine PR Beratung erforderlich.

Ob eine Eigenschadendeckung unbedingt notwendig ist, hängt von der Größe des Unternehmens ab sowie von den potenziellen Risiken und dem öffentlichen Interesse.

In anderen Worten: Für einen Vorstand in einer börsennotierten Unternehmensgruppe sollten Eigenschäden möglichst mit abgedeckt sein. Für einen Entscheidungsträger in einer kleinen GmbH sollte der Bedarf im Einzelfall überprüft werden.

Versicherungsschutz bei Insolvenz

In einer guten D&O Versicherung ist der Schadenfall auch im Falle einer Insolvenz des Unternehmens versichert.

Hierbei sollten Manager und Aufsichtsräte beachten, dass eine Versicherung nicht vor strafrechtlichen Konsequenzen schützt (bspw. im Falle einer Insolvenzverschleppung).

Versicherung von Umweltschäden

Umweltschäden spielen nicht nur für Chemieunternehmen eine wichtige Rolle. Auch ein IT-Dienstleister kann sich hier haftbar machen, wenn bspw. Hardware-Teile nicht fachgerecht entsorgt werden.

Bei der Versicherung von Umweltschäden sollten Unternehmen vorab überprüfen ob im Unternehmen die Entscheidungsträger oder die einfachen Mitarbeiter einen solchen Schaden herbeiführen können. Wenn hier regelmäßig Angestellte haftbar gemacht werden könnten, ist eine Versicherung auch über die Betriebshaftpflicht möglich.

Ist der Steuermehraufwand mitversichert?

Je Art des Vermögensschadens, kann es sein, dass Steuernachzahlungen fällig werden. In diesem Fall lohnt es sich auch den schadensbedingten Steuermehraufwand mitzuversichern.

Da auch hier jeder Schaden und jede Situation unterschiedlich zu bewerten ist, sollten sich Versicherte zunächst ihren Betrieb genau ansehen und beurteilen, ob ein Zusatzbaustein dieser Art den Preis wert ist.

Versicherung von Abfindungszahlungen

Abberufungen wegen Fehlern sind in der Geschäftswelt an der Tagesordnung. Aus diesem Grund sollten Entscheidungsträger wie Aufsichtsräte, Vorstände und Geschäftsführer dafür Sorge tragen, dass in einer D&O Versicherung auch Abfindungszahlungen versichert sind.

In einer guten D&O Versicherung sind Abfindungszahlungen der Unternehmensleiter mit mindestens 20 % der Deckungssumme versichert.

Fremdmandate

Eine gute Versicherung steht nicht nur der Unternehmensleitung des versicherten Unternehmens im Schadenfall zur Verfügung, sondern sichert auch Fremdmandate ab.

Dieser Zusatzbaustein kann bspw. bei verbundenen Unternehmen nützlich sein, insbesondere wenn sich Fehlentscheidungen in einem Unternehmen sowohl auf das versicherte als auch auf das verbundene Unternehmen auswirken.

Versicherung bei Verstößen gegen den Datenschutz

Spätestens seit Einführung der EU-Datenschutzgrundverordnung im Jahr 2018, hat das Thema Datenschutz enorm an Bedeutung gewonnen.

Fahrlässige Fehler im Bereich des Datenschutzes können nicht nur für Angestellte und die Firma, sondern auch für Manager verheerende Folgen haben.

Gute Tarife enthalten daher auch einen Versicherungsschutz bei einem Verstoß gegen DSGVO und BDSG. Da der Reputationsschaden bei einem Verstoß sehr hoch sein kann, sollten Versicherungsverträge auch PR-Maßnahmen abdecken, um etwaige Reputationsschäden zu beseitigen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine D&O Versicherung sowohl für die versicherte Firma als auch für Manager goldwert sein kann.

Eine gute D&O Versicherung ist mit einer hohen Deckungssumme ausgestattet, die sämtliche Eventualitäten im Betrieb berücksichtigt.

Damit die D&O Versicherung nicht zum „Freibrief“ für fahrlässiges Handeln in Betracht kommt, enthalten die meisten Tarife eine Selbstbeteiligung, die Manager im Schadenfall bezahlen müssen. Sofern der Schaden den Selbstbehalt übersteigt, kommt der Versicherer für die Differenz auf.

Um die beste D&O Versicherung zu finden, lohnt sich ein Vergleich der größten Anbieter auf dem Markt. Neben preislichen Unterschieden ergeben sich vor allem Unterschiede in der Leistung der Versicherung.

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